Buchempfehlungen 2020 vom Team der Birsig Buchhandlung
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen jeweils Bücher vor, die uns aufgefallen sind und die wir Ihnen ans Herz legen wollen. Die Beiträge haben wir jeweils ergänzt mit Links zu spannenden Berichten über die Bücher sowie zu Leseproben.
Claudio del principe: «all' orto»
AT Verlag, CHF 40.00
»Orto« heisst Gemüsegarten auf Italienisch. Ohne »Ortaggi« - gutes Gemüse aus dem Garten oder vom Markt - ist der Italiener hoffnungslos verloren. Virtuos zaubert er daraus bittersüsse Salate, süchtig machende Antipasti, perfekte Pastabegleiter, sättigende Suppen oder Beilagen, die eigentlich auch ganz gut für sich alleine stehen könnten. Jede Menge Gemüsesorten und unvergleichliche Zubereitungsarten sorgen für Abwechslung und Geschmacksvielfalt. Claudio Del Principe pflückt sich die besten italienischen Rezepte heraus, erklärt Herkunft, Tradition und Zubereitungsvarianten und ergänzt sie mit zeitgemässen Eigenkreationen und seinen inspirierenden Gedanken und einer Prise Humor.
Gerne können Sie sich bei uns auch ein signiertes Buch bestellen!
Ford Madox Ford: «Die allertraurigste Geschichte»
Diogenes, CHF 39.00 (Leineneinband, im Schuber)
Ford Madox Fords Meisterwerk über das Vierecksverhältnis zweier befreundeter Ehepaare ist ein Leseerlebnis, das wir Ihnen besonders ans Herz legen. Ford hatte diesen Roman im Jahr 1913 begonnen, an seinem 40. Geburtstag, in der Absicht, einen reifen Roman vorzulegen. Die Geschichte ist die einer Desillusion der bürgerlichen Ordnung in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Die Erzählweise ist dabei sehr raffiniert. Der unbeteiligte Erzählduktus des Ich-Erzählers Dowell führt die Relativität neutraler Haltungen vor Augen und damit die Ambivalenz von Wahrnehmung. Dieses Spiel mit Perspektiven beeindruckt.
«Ich habe an meiner Vorstellung festgehalten, ich sässe in einem Landhaus und mir gegenüber ein stiller Zuhörer der zwischen den Windstössen und beim Rauschen der fernen See die Geschichte vernimmt, wie sie mir in den Sinn kommt. Und wenn man zu zweit über eine Geschichte spricht – eine lange, traurige Geschichte -, dann greift man bald zurück, bald greift man vor. Man erinnert sich an Einzelheiten, die man vergessen hatte, und erklärt sie nun um so eingehender, weil man merkt, dass man sie an der falschen Stelle ausgelassen und dadurch vielleicht ein falsches Bild gegeben hat. ...»
Julia Schröder, im Deutschlandfunk:
«Die allertraurigste Geschichte» ist als perfekter Roman bezeichnet worden. In einem ganz fundamentalen Sinn trifft das zu, weil dieses Buch so ungeheuer viele Perspektiven eröffnet und Deutungen ermöglicht. Man merkt es allerdings nicht sofort, denn wenn man mit der Lektüre beginnt, drängt sich die Frage auf, was unperfekter sein könnte als dieser Erzähler John Dowell, der nicht nur penetrant sein Nicht-Wissen einbekennt, sondern dem Bedürfnis des Lesers, sich dem Erzähler als vertrauenswürdigem Führer durch die Geschichte zu überlassen, mit Fleiss ins Gesicht schlägt.
Kate Kirkpatrick: «Simone de Beauvoir»
Piper Verlag, CHF 36.90
Simone de Beauvoir war eine der einflussreichsten Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts. Ihr Buch «Das andere Geschlecht» hat die Art und Weise, wie wir über Geschlechtergrenzen denken, für immer verändert. Dennoch wurde ihr Leben weitgehend falsch dargestellt und zutiefst missverstanden.
Kate Kirkpatrick greift auf bisher unveröffentlichte Tagebücher und Briefe zurück, und gibt einen spannenden Einblick in Beauvoirs Beziehungen, ihre Philosophie der Freiheit und der Liebe und ihr Ringen darum, sie selbst werden zu dürfen.
Delphine de Vigan: «Dankbarkeiten»
Verlag Dumont, CHF 29.90
Michka, die stets ein unabhängiges Leben geführt hat, muss feststellen, dass sie nicht mehr allein leben kann. Geplagt von Albträumen glaubt sie ständig, wichtige Dinge zu verlieren. Tatsächlich verliert sie nach und nach Wörter, findet die richtigen nicht mehr und ersetzt sie durch ähnlich klingende. Die junge Marie, um die Michka sich oft gekümmert hat, bringt sie in einem Seniorenheim unter. Der alten Frau fällt es schwer, sich in der neuen Ordnung einzufinden. In hellen Momenten leidet sie unter dem Verlust ihrer Selbstständigkeit. Doch was Michka am meisten beschäftigt, ist die bisher vergebliche Suche nach einem Ehepaar, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Daher gibt Marie erneut eine Suchanzeige auf, und Michka hofft, ihre tiefe Dankbarkeit endlich übermitteln zu können.
Klarsichtig und scharfsinnig zeigt Delphine de Vigan, was uns am Ende bleibt: Zuneigung, Mitgefühl, Dankbarkeit. Und zugleich würdigt sie in «Dankbarkeiten» all diejenigen, die uns zu den Menschen gemacht haben, die wir sind.
Luca Ventura: «Mitten im August. Der Capri-Krimi»
Diogenes Verlag, CHF 22.00
Der Inselpolizist Enrico Rizzi hat es auf Capri zumeist mit kleineren Delikten zu tun und daher genügend Zeit, seinem Vater in den Obst- und Gemüsegärten hoch über dem Golf von Neapel zu helfen. Bis mitten im August ein Toter in einem Ruderboot an den felsigen Strand getrieben wird: Jack Milani, Spross einer Industriellenfamilie und Student der Ozeanologie.
Es ist der erste Mordfall für den jungen Rizzi, ein Fall, bei dem es neben der Aufklärung eines Verbrechens auch um die Zukunft der Weltmeere geht.
Jared Diamond: «Krise»
Verlag S. Fischer, CHF 37.50
Nach den Bestsellern «Arm und Reich» und «Kollaps» zeigt der Pulitzer-Preisträger Jared Diamond in seinem neuen und bisher persönlichsten Buch, wie Nationen mit den gegenwärtigen Krisen - Klimawandel, soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Polarisierung - erfolgreich umgehen können. Sie müssen Krisen bewältigen wie Menschen persönliche Schicksalsschläge! Anhand der deutschen Nachkriegsgeschichte, Chiles Umgang mit der Diktatur Pinochets, Japans erzwungener ökonomischer Öffnung 1853 und weiterer historischer Beispiele zeichnet Diamond die Muster nach, wie sich Staaten von tiefgreifenden Erschütterungen erholen.
Dabei wird deutlich: Bei der Bewältigung von Krisen sind ähnliche Faktoren entscheidend wie beim Umgang mit individuellen Traumatisierungen: sich eingestehen, dass man in einer Krise steckt; eine ehrliche Bestandsanalyse betreiben, statt sich als Opfer zu stilisieren; die Probleme eingrenzen; Hilfe annehmen und bereit sein, aus Krisen anderer zu lernen. Letztlich gilt es, sich zu verändern, ohne alles infrage zu stellen.
Ein Buch zur rechten Zeit, das erklärt, wie Nationen an Krisen wachsen und Hoffnung für die Zukunft macht.
Mario Vargas Llosa: «Harte Jahre»
Suhrkamp Verlag, CHF 34.90
«Haben Sie vergessen, dass wir ein souveränes Land sind und Sie nur ein fremder Botschafter und nicht unser Vize-König?», fragt Jacobo Árbenz, der Präsident Guatemalas, den Entsandten der Vereinigten Staaten. Es ist das Jahr 1954 und die Frage offensichtlich rhetorisch gemeint, die Antwort des amerikanischen Diplomaten: schallendes Gelächter. Denn kurze Zeit später bringt ein Militärputsch die Árbenz-Regierung zu Fall, mit freundlicher Unterstützung des CIA. Und zwar vermittels einer dreisten Lüge, die als Wahrheit durchgeht: US-Präsident Eisenhower hatte in Umlauf gebracht, Árbenz billige und unterstütze die Ausbreitung des sowjetischen Kommunismus auf dem Kontinent. Eine Lüge, die das Schicksal ganz Lateinamerikas verändern wird. Diese folgenreiche historische Episode - die uns schmerzlich an unsere Gegenwart erinnert - greift Mario Vargas Llosa auf und erzählt sie lebhaft und packend in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit. Wer gründet welche Intrigen? Wer sind die Profiteure? Wer bleibt auf der Strecke?
Harte Jahre ist ein vielstimmiges Romanepos über Macht, Verschwörung und Verrat - über die Fallstricke der Geschichte und die dreisten Machenschaften imperialer Politik. Und ein virtuoser literarischer Hochseilakt.
Nick Hornby:«Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst»
Kipeneheuer & Witsch, CHF 26.90
Wie im richtigen Leben - Hornby über eine Paartherapie. Tom und Louise machen eine Paartherapie, denn nach vielen Ehejahren ist die Beziehung mehr oder weniger in eine Sackgasse geraten. Was die beiden umtreibt und wo der Hase im Pfeffer liegt, erfährt der Leser nach und nach von ihnen direkt - beim Warten auf die nächste Therapiesitzung im Pub gegenüber. Tom und Louise treffen sich. Regelmässig. Doch es ist keine Verabredung im herkömmlichen Sinne, der Pub dient ihnen nur als Treffpunkt vor ihren Sitzungen bei einer Paartherapeutin.
Die beiden sind seit vielen Jahren verheiratet, nach einem nicht so erfreulichen Ereignis könnte man sagen, seit zu vielen Jahren. Im Pub besprechen sie, was alles unter den Teppich gekehrt wurde und durch die Therapie hervorgekramt wird. Und das sind Sachen, die alle Verheirateten so oder so ähnlich kennen, aber bestimmt nie so lustig präsentiert bekamen.
Mit seinem unvergleichlichen Humor und dem Blick für sympathische Antihelden zeigt uns Nick Hornby ein ganz normales Ehepaar und die komischen Seiten einer Ehekrise.
Theodor Fontane: «Der Stechlin»
Aufbau Verlag, CHF 65.00
Die sich da zu Plauderstunden auf dem altmodischen märkischen Gut zusammenfinden, wissen um die Gefahren seelischer und geistiger Erstarrung. Allen voran der liebenswürdige Dubslav von Stechlin, aber auch sein Sohn Woldemar, die geheimnisvolle Gräfin Melusine und deren stille Schwester Armgard sind davon überzeugt: Wer Zukunft gewinnen will, muß aus der Enge heraus.
In diesem Sinne ist der sagenumwobene Stechlinsee ihr bewundertes Vorbild, hat er doch Fühlung mit der großen Welt. An die Stelle herkömmlicher Handlung treten die beziehungsreichen Gespräche einer Gruppe sympathischer Gestalten. In der reizvollen Szenerie märkischer Ortschaften wie am Berliner Kronprinzenufer begegnen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Charakteren, Anschauungen und Verhaltensweisen, die der Erzähler in seiner unnachahmlichen Dialogführung teils humoristisch-komisch, teils karikierend in Erscheinung treten lässt.
Der Kommentarteil im Buch bewältigt ein immenses Material. Die breite zeitgenössische Wirkung des Romans, die Fülle der überlieferten Handschriften, der Reichtum an Fakten und Anspielungen verlangen dem Herausgeber alles ab. Durch die Heranziehung zeitgeschichtlichen Materials wie der Reden von Bismarck und Wilhelm II. wird die politische Dimension des Romans schlüssig nachgewiesen.
Eine der schönsten Ausgaben, die Theodor Fontanes schönster märkischer Roman je erlebte!
Laetitia Colombani: «Das Haus der Frauen»
Verlag S. Fischer. CHF 29.90
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses.
Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.
Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität.
“Glücklich sind die mit den Rissen im Leben, denn sie lassen das Licht herein!” (Yvan Audouard)
Friedrich Hölderlin: «Bald sind wir aber Gesang»
C.H.Beck-Verlag, CHF 29.90
Der Autor Navid Kermani lässt uns am ganzen Hölderlin teilnehmen, nicht nur am grossen Lyriker, sondern auch am Romanautor, Dramatiker, Philosophen, Übersetzer und Autor bewegender Briefe. Es sind nicht immer die bekannten, aber es sind entscheidende Texte, die in dieser so umsichtigen wie entschlossenen Auswahl versammelt sind.
Friedrich Hölderlin entzieht sich allen Kategorisierungen, erst recht seit sein Werk durch die kritischen Ausgaben aus dem handschriftlichen Nachlass von gefälligen Glättungen befreit wurde.
Navid Kermani, dessen Name seit seinen fulminanten Frankfurter Poetikvorlesungen von 2011 mit Hölderlin verbunden wird, legt hier erstmals eine Auswahl auf der Höhe der modernen Editionen vor, die über die berühmten Gedichte hinausgeht und den Dichter, Roman- und Dramenautor, Literaturtheoretiker, Briefeschreiber, Liebhaber, Propheten, Mystiker und Wahnsinnigen in der ganzen Breite seines Schaffens erschliesst. Berühmte Gedichte Hölderlins stehen so neben unbekannteren, aber nicht weniger grandiosen Texten, die fremdartig und zugleich unmittelbar zu uns sprechen. Ganz in den Nöten der irdischen Existenz befangen, schuf Friedrich Hölderlin in kaum mehr als zehn Jahren, zwischen 1795 und 1806, das eine Werk in deutscher Sprache, das in einer Reihe mit den grossen Offenbarungen der Welt steht.
Markus Orths: «Picknick im Dunkeln»
Verlag Hanser, CHF 32.50
Treffen sich Stan Laurel und Thomas von Aquin im Dunkeln ... Markus Orths neuer Roman, eine urkomische und todernste Geschichte
Eine unglaubliche, unerhörte Begegnung, die den Bogen spannt über siebenhundert Jahre Weltgeschichte: Zwei Männer treffen sich in vollkommener Finsternis. Sie wollen ans Licht, unbedingt. Sie tasten sich voran, führen irrwitzige Gespräche und teilen die Erinnerungen an zwei haarsträubend unterschiedliche Leben.
Die Männer? Stan Laurel und Thomas von Aquin. Der begnadete Komiker trifft auf den grossen Denker des Mittelalters. Warum hier? Warum jetzt? Warum gerade sie beide? Genau dies müssen sie herausfinden, um endlich ans Licht zu gelangen. «Picknick im Dunkeln» ist eine aufregende philosophische Reise, eine urkomische und todernste Geschichte über die grossen Fragen des Lebens.
Stefanie Grob: «Budäässä»
Verlag Der gesunde Menschenversand, CHF 26.00
In ihrem neuen Buch «Budäässä» nimmt uns Stefanie Grob mit durchs Jahr. Naturnah und urban.
Im Frühling kämpft sich der Bärlauch aus dem Wald via Vorgärten in die Hausflure vor, im Sommer hören wir das Matterhorn bröckeln, im Herbst wohnen wir einer Laubbläser-Performance bei und im Winter liegt ein kleiner, blauer Schlumpf in der Krippe zwischen Ochse und Esel und über die Autobahnen rollen 300 mittelgrosse LKWs mit überflüssigem Bauchspeck, die sich die SchweizerInnen über die Festtage angefuttert haben – nicht nur an Budäässä, also Firmenanlässen, auch ganz privat am heimischen Truthahn oder Fondue Chinoise.
Stefanie Grob macht in ihrem Buch genau das, wofür sie in ihrer Radiokolumne «Zytlupe» und auf der Bühne geliebt wird: Sie switcht vom Kleinen ins Grosse und umgekehrt: vom Kinderzimmer in den Staatshaushalt, von der Weltwirtschaft in die Gartenbeiz. Sie schreibt Rollenprosa, Theaterdialoge und Gedichte, ist formal vielfältig und dabei immer direkt, clever, scharfzüngig - und das alles auf Berndeutsch!
Bart van Loo: «Burgund. Das verschwundene Reich»
C.H.Beck Verlag, CHF 45.50
Burgund ist ein Wunder. Das mächtige Reich, das sich im 14. und 15. Jahrhundert zwischen Deutschland und Frankreich schob, vereinte spätmittelalterliche Hochkultur mit einer Blüte von Renaissance und Humanismus. Bart Van Loo erzählt die Geschichte des Reiches von der Antike bis zu seinem plötzlichen Untergang um 1500 so spannend, dass sich dem Leser die Welt der Ritterturniere und Stundenbücher, der Herzöge und Handelsstädte, die Welt Jan van Eycks und François Villons unvergesslich einprägt.
Bart Van Loo präsentiert die Geschichte Burgunds wie ein sich immer weiter zuspitzendes Drama in 1111 Jahren und einem Tag: Das «vergessene Millennium» reichte vom antiken Königreich Burgund bis zum mittelalterlichen Herzogtum, das durch seine Burgen und Klöster - nicht zuletzt Cluny und Cîteaux - weit über seine Grenzen hinaus ausstrahlte. Im «burgundischen Jahrhundert» entstand ein glanzvolles Reich von Dijon im Süden bis nach Brügge, Antwerpen und Amsterdam im Norden, das in einem «verhängnisvollen Jahrzehnt» beinahe zum Königreich wurde und bald darauf unterging. Mit dem letzten burgundischen Herzog Karl begann bereits eine neue Zeit: Als Kaiser Karl V. machte er die Habsburger zur Grossmacht und beherrschte ein Weltreich.
Bart Van Loos magistrale neue Geschichte Burgunds ist ein grosser Wurf, der unwillkürlich an Barbara Tuchmans «Der ferne Spiegel» denken lässt.
Hier finden Sie die Leseprobe.
Matthias Henke: «Beethoven - Akkord der Welt»
Verlag Hanser, CHF 37.50
Zum 250. Geburtstag: Matthias Henke zeichnet in seiner Biografie das Bild von Ludwig van Beethoven neu - frei von Idealisierung, in den Spannungen zwischen Bonn und Wien.
Heros, Revolutionär, nationales Idol: Ludwig van Beethoven musste in der Vergangenheit Wunschvorstellungen bedienen, die mit seiner Musik nichts zu tun haben. Matthias Henke legt die Biografie eines Menschen vor, der es niemandem leicht gemacht hat - erst recht nicht sich selbst. Seine Musik berührt uns bis heute. Es ist die Musik einer Zeit, in der sich die Welt veränderte, eine Musik, die sich aus den Formen der Klassik befreit und neue Möglichkeiten des Ausdrucks findet.
Matthias Henke porträtiert Beethoven in diesen Spannungen, erklärt aber auch, wie seine Musik für politische Zwecke eingesetzt und zum Inbegriff «Klassischer Musik» überhaupt wurde: eine Biografie auf der Höhe der Zeit.
«Lachen. Kurzgeschichten»
Verlag Ars Vivendi, CHF 28.90
Herausgegeben von Rafik Schami
Das Lachen ist eine der schönsten Verhaltensweisen des Menschen und zugleich eine der geheimnisvollsten. Es dient nicht nur dem unmittelbaren Ausdruck von Freude und Zuneigung, sondern auch von Spott und Häme. Es vereint und entzweit, kann Angst bekämpfen und hervorrufen, entlastet, heilt und lässt die Welt mitunter für einen Augenblick zu einem Ort des absoluten Glücks werden. Kein Wunder, dass sich Literaten und Künstler seit jeher dieses Themas angenommen haben. So auch Michael Köhlmeier, Franz Hohler, Root Leeb, Monika Helfer, Natasa Dragnic und Rafik Schami, die in den Kurzgeschichten dieses Bandes gewitzt und originell von diesem einzigartigen Phänomen erzählen. Ein grosses Lesevergnügen nach einer Themenidee von Michael Köhlmeier.
Eva Rosenkranz: «Überall ist Garten»
Verlag Oekom, CHF 38.90
Zufluchtsort zwischen Lebenskunst und Überleben, mit 12 farbigen Illustrationen, illustriert von Ulrike Peters
Gärtnern ist in – sei es aus Lust am eigenen Tun, sei es als kleine Flucht aus einer Welt voller Zeitnot und Lärm. Doch ein guter Garten ist mehr als ein «Zurück zur Natur», denn die Blaue Blume der Romantik kann schon morgen Schneckenfraß sein. Indem das Buch den «Spieler» April porträtiert, den Südwind im Juli oder den rauschhaften Oktober, führt es durch das Jahr und stellt dabei Tugenden und Haltungen in den Mittelpunkt, die im Garten ihren Nährboden finden – von Gelassenheit und Empathie bis zu Widerstandskraft und beherztem Tun.
Hildegard keller und christof burkard: «Frisch auf den Tisch»
Verlag Edition Maulhelden, CHF 24.80
Weltliteratur essen?
Die Texte, die Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind bekannt, so glaubt man, aber wir zeigen frische Perspektiven auf sie, mit Geschichten und Gerichten. Herman Melville und Alfonsina Storni holten Tiefseebewohner in die Literatur, Hildegard von Bingen Süßwasserfische. Rosa Luxemburg und Hannah Arendt wagten sich auf gefährliches Terrain, Robert Walser und Gottfried Keller zogen doppelte Böden unter das Vertraute und Friedrich Glauser machte die Wüste zu einem Eldorado für Nichtsnutze. Walter Benjamin brachte Kasperl ins Radiostudio und Ingeborg Bachmann, die erste Vielfliegerin, Max Frisch nach Rom.
Elf literarische Porträts von Leibdichtern, geschrieben und gezeichnet von Hildegard Keller, und zwölf Leckerbissen zum Nachkochen, entwickelt und beschrieben von Christof Burkard. Mit Vorwort von Stephan Bader und einem Nachwort über das wahre Maulheldentum. Buchgestaltung: Hildegard Keller in Zusammenarbeit mit Linus Hunkeler.
«Ein Leckerbissen für belesene Geniesser wie für tafelfreudige Leser.» Valentin Herzog, Der Kulturelle Panther, Januar 2020