das archiv unserer Empfehlungen 2018.

Gerne laden wir Sie ein, in unseren älteren Tipps zu stöbern.

 

Pedro Lenz, «Die schöne Fanny»

Ein Möchtegern-Schriftsteller verliebt sich in eine schöne Dame – und möchte seine Muse für sich haben. Doch diese will lieber die freie Liebe leben. Pedro Lenz' neue Geschichte könnte in Paris spielen, ereignet sich aber in der Provinz. Denn die ist überall. «Di schöni Fanny» ist Lenz pur.

In Mundart oder in Hochdeutsch erhältlich.

>> Beitrag von SRF Literatur 

Klaus Modick, «Keyserlings Geheimnis


Ein gesellschaftlicher Skandal, die Bohème des Fin de Siècle und einer der rätselhaftesten Schriftsteller der deutschen Literaturgeschichte.

Eduard von Keyserling – Aussenseiter, adeliger Dandy, Dichter von europäischem Rang. Geistreich, einfühlsam, voller Witz und Verve spürt Klaus Modick den emotionalen und gesellschaftlichen Widersprüchen der Jahrhundertwende nach und erzählt davon, wie ein Aussenseiter zu jenem brillanten Schriftsteller wurde, der den Zerfall der eigenen Klasse mit Melancholie und scharfsinniger Ironie beschrieb.

>> Eine Leseprobe finden Sie hier

>> Und hier ist ein Link zum Lesungsvideo

Nina Lykke, «Aufruhr in mittleren Jahren»

Ingrid und Jan sind seit 25 Jahren verheiratet und führen in Oslo, Norwegen, ein Leben in Wohlstand. Doch Ingrid kann nicht mehr – sie sieht alles schwarz. Die freudlose Ehe frustriert sie, das Engagement am Arbeitsplatz ist nur geheuchelt, und von den halbwüchsigen Söhnen ist kein Trost zu erwarten.

Während Ingrid eine Therapie beginnt, schlittert Jan in eine Affäre mit seiner jungen Kollegin Hanne. Das dauert ein Jahr, dann zwingt Hanne den zaudernden Jan, Ingrid zu verlassen. Diese reagiert gelassen, zieht kurzerhand mit einer Matratze in ihr Auto und fühlt zum ersten Mal seit langem eine tiefe Zufriedenheit. Mitreissend und voll schwarzem Humor erzählt Nina Lykke vom Drama einer Familie – mit fast versöhnlichem Ausgang.

>> Leseprobe

>> Beitrag im Deutschlandfunk

Nina Lykke

Ferdinand von Schirach, «Strafe»

Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind?

Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem neuen Buch "Strafe" zwölf Schicksale. Wie schon in den beiden Bänden "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.

Ferdinand von Schirach verurteilt nie. In ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern. Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.

>> Filmbeitrag zum Buch

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Von Schirach Strafe

Castle Freeman, «Der Klügere lädt nach»
 

Sheriff Lucian Wings Erfolgsgeheimnis ist die Geduld. Doch nun hat seine Frau ihn rausgeworfen, und der neue Vorsitzende hält von Geduld nicht viel. Als sich in der Gegend einige kuriose Unfälle ereignen, bei denen junge Rowdys zu Schaden kommen, will der Vorsitzende die Fälle geklärt haben. Der Sheriff muss das Problem auf eine ganz neue Art lösen. Gefährlich sind nämlich nicht nur die bösen Jungs, sondern auch diejenigen, die die Gesetze selbst in die Hand nehmen…

Auch in seinem dritten Thriller erzählt Castle Freeman mit trockenem Humor und meisterhafter Verdichtung und zeigt uns die USA von einer anderen Seite.

>> Beitrag SWR2 Lesenswert

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Freeman

Monika Maron, «Munin oder Chaos im Kopf»

Mina Wolf, Journalistin und Gelegenheitstexterin, opfert den Sommer, um einen Aufsatz über den Dreissigjährigen Krieg für die Festschrift einer Kleinstadt zu schreiben. Eine irre Nachbarin, die Tag für Tag von morgens bis abends auf ihrem Balkon lauthals singt, zwingt sie, nur noch nachts zu arbeiten. Die kleine, enge Strasse gerät in Aufruhr und in Minas Kopf vermischen sich der Dreissigjährige Krieg, die täglichen Nachrichten über Krieg und Terror mit der anschwellenden Aggression in der Nachbarschaft. Als auch noch eine Krähe in ihre nächtliche Einsamkeit gerät, die sie Munin nennt und mit der sie ein Gespräch über Gott und die Welt beginnt, ist das Chaos in Minas Kopf komplett.

Monika Maron entwirft in diesem turbulenten Roman provokant und mit Humor ein Stimmungsbild unserer Zeit.

>> Beitrag von Deutschlandfunk Kultur

>> Leseprobe

Maron Munin oder Chaos im Kopf

Laura Spinney, «1918 – Die Welt im Fieber» - Wie die Spanische Grippe die Gesellschaft veränderte


Was veränderte im Schicksalsjahr 1918 die Welt? Laura Spinney über die Spanische Grippe als weltumspannendes gesellschaftliches Phänomen.

Der Erste Weltkrieg geht zu Ende, und eine weitere Katastrophe fordert viele Millionen Tote: die Spanische Grippe. Binnen weniger Wochen erkrankt ein Drittel der Weltbevölkerung. Trotzdem sind die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Kultur weitgehend unbekannt. Ob in Europa, Asien oder Afrika, an vielen Orten brachte die Grippe die Machtverhältnisse ins Wanken, womöglich beeinflusste sie die Verhandlung des Versailler Vertrags und verursachte Modernisierungsbewegungen. Anhand von Schicksalen auf der ganzen Welt öffnet Laura Spinney das Panorama dieser Epoche. Sie füllt eine klaffende Lücke in der Geschichtsschreibung und erlaubt einen völlig neuen Blick auf das Schicksalsjahr 1918.

>> Ein Beitrag von Deutschlandfunk 

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Spinney Welt im Fieber

Wolfram Eilenberger, «Zeit der Zauberer» - Das grosse Jahrzehnt der Philosophie 1919-1929

Dieses schön erzählte Buch schildert die Jahre zwischen 1919 und 1929, in denen Heidegger, Wittgenstein, Benjamin und Cassirer Weltbedeutung gewannen. Zusammen bilden sie eine erstaunliche geistige Konstellation, vier Lebensentwürfe und vier Antworten auf die Frage: Was ist der Mensch? Herausgekommen ist dabei das Sternbild der Philosophie in einem grossen Augenblick im Schatten der Katastrophen davor und danach.

>> Hier finden Sie eine schöne Dokumentation zum Buch

>> Und hier geht es zur Leseprobe

Eilenberger Zauberer

Arno Geiger, «Unter der Drachenwand»

Mondsee, 1944 – Leben und Lieben im Schatten der grossen Geschichte. Der neue Roman von Arno Geiger, der für "Es geht uns gut" den ersten deutschen Buchpreis erhielt.

Veit Kolbe verbringt ein paar Monate am Mondsee, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Doch Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist seine Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Weltkrieg verloren, doch wie lang dauert er noch?

Arno Geiger erzählt von Veits Alpträumen, vom "Brasilianer", der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt, von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden.

Luzia Stettler hat Arno Geiger in seiner heutigen Heimatstadt Wien zum Gespräch getroffen.

>> Hier der Beitrag «52 beste Bücher» von Radio SRF

>> Leseprobe 

Geiger Unter der Drachenwand

Und hier noch eine Hörbuch-Empfehlung, die wir Ihnen sehr ans Herz legen:

Mariana Leky, «Was man von hier aus sehen kann», gelesen von Sandra Hüller


Wenn die Grossmutter von Louise von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von einem Tag jemand im Dorf. Man weiss nie, wen es trifft. Aber die Angst vor dem möglichen Ende, bringt die Bewohner dazu, noch dies oder das in Ordnung zu bringen.

Leky schreibt mit viel Scharfsinn und Tiefe von Liebe und Freundschaft unter schwierigen Voraussetzungen. Sandra Hüller liest mit viel Zartgefühl für die liebenswerten Figuren.

Ins Hörbuch reinhören kann man hier,

>> im Beitrag von Radio SRF (BuchZeichen)

>> Hier ein Beitrag aus der Hörbar, Radio SWR

Leky Was man von hier aus