Unsere Buchempfehlungen im Winter 2020

Wir haben für Sie ein paar Lesetipps zusammengestellt, die wir Ihnen ans Herz legen. Wir hoffen, es ist auch etwas mit dabei, das Ihnen Freude bereitet.

Bas Kast: «Das Buch eines Sommers»

Diogenes Verlag, CHF 30.00

Im Sommer seines Lebens hat Nicolas einen Traum. Er will Schriftsteller werden wie sein Onkel. Dann kommt das Leben dazwischen und die Firma seines Vaters, Verantwortung, Termine und lauter Zwänge. Als sein Onkel stirbt, verliert Nicolas den einzigen Menschen, der an ihn geglaubt hat. Doch überraschend findet er am unwahrscheinlichsten Ort den Schlüssel, der ihm hilft, zu dem zu werden, der er wirklich ist.

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Helen Liebendörfer, «Nun erst recht»

Matthäus Merian und seine Familie.

Verlag Reinhardt, CHF 24.80 

Mit Matthäus Merian und seiner Familie beleuchtet die Autorin Helen Liebendörfer in ihrem siebten historischen Roman die Zeit des 17. Jahrhunderts. Der in Basel geborene Kupferstecher hat mit viel Geschick seinen Verlag durch die kriegerischen Zeiten geführt. Acht Kinder schenkte ihm seine Frau Maria, zwei Kinder seine zweite Frau Sibylla und fast alle hatten das Talent ihres Vaters geerbt. Berühmt wurden vor allem Matthäus Merian d.J. und Maria Sibylla Merian. Sorgsam auf Fakten aufbauend und mit Fiktivem gemischt entsteht ein eindrückliches Bild der Familie Merian und der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.

Anne Weber, «Annette, ein Heldinnenepos»

Verlag Matthes & Seitz, CHF 32.90 

Was für ein Leben! Geboren 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher — wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel «Gerechte unter den Völkern» erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem brillanten biografischen Heldinnenepos. Die mit grosser Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen? 

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet.

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Usama Al’Shahmani, «Im Fallen lernt die Feder fliegen»

Limmat Verlag, CHF 30.00 

Die irakischstämmige Aida verleugnet ihre Herkunft, was immer wieder zu Streit mit ihrem Freund führt. In ihrer Not setzt sie sich hin und beginnt aufzuschreiben, was sie nicht sagen kann. Geboren in einem iranischen Flüchtlingslager, kam sie mit ihren Eltern und der älteren Schwester in die Schweiz. Die Mädchen gehen zur Schule, aber ihre Eltern kommen mit dem westlichen Alltag nicht zurecht und verklären mehr und mehr ihre Heimat. Der Vater, ein konservativer Theologe, beschliesst schliesslich, mit der ganzen Familie in den Irak zurückzukehren. Aber was für die Eltern die Heimat ist, die sie einst verlassen haben, ist für die beiden Schwestern ein fremdes Land. Als die Ältere verheiratet werden soll, fliehen sie nun ihrerseits und gelangen als unbegleitete Minderjährige in die Schweiz. Aber auch sie lässt die Vergangenheit nicht los. 

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Astrid Seeberger, «Goodbye Bukarest»

Verlag Urachhaus, CHF 32.90

Es ist ein Rätsel in ihrer Familiengeschichte, ein blinder Fleck. Von Bruno, dem ältesten Bruder ihrer Mutter - dem es gelang, dass alles, was er berührte, zu zittern auf hörte - hiess es immer, er sei bei Stalingrad gefallen. Es war eine Lüge: Als Astrid zufällig davon erfährt, muss sie die Suche nach Bruno aufnehmen, ohne erklären zu können, warum. Und diese Spur führt nach Bukarest.

Ein bewegender, bildgewaltiger und poetisch dichter Roman über ein europäisches Schicksal und eine Hommage an die Bedeutung von Literatur und Liebe in unserem Leben.

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Richard Ford, «Irische Passagiere»

Hanser Verlag, CHF 32.90 

Der neue Richard Ford: Neun meisterhafte Erzählungen über die Unvollkommenheit des Menschen und die Unvorhersehbarkeit des Lebens.

Die Menschen, von denen Ford in «Irische Passagiere» erzählt, haben oft haarscharf die falsche Abzweigung im Leben genommen oder einfach Pech. Es geht so schnell – ein dummer Seitensprung, eine verpasste Chance, plötzliche Krankheit, ein Wirbelsturm, und schon ist man unterwegs zur eigenen Scheidung, muss sich ganz neu orientieren, ist plötzlich der Junge, der seinen Vater verloren hat und zum Aussenseiter wird. Aber so klar Ford seine Figuren in ihren Schwächen zeigt, so beiläufig lässt er sie in Würde durch ihre Anfechtungen und Prüfungen gehen. Richard Ford begegnet dem menschlichen Makel in diesem Band mit einer Zärtlichkeit, die zutiefst berührt.

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>> Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur

Geert Mak, «Grosse Erwartungen»

Auf den Spuren des europäischen Traums (1999-2019)

Verlag Siedler, CHF 49.90

Von den Küsten Lampedusas bis zu Putins Moskau, vom störrischen Katalonien bis zu den muslimischen Vororten Kopenhagens: Unser Kontinent ist zum Zerreissen gespannt. Was ist, dreissig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, aus dem alten europäischen Traum - Frieden, Freiheit und Wohlstand - geworden, der immer mehr zum Albtraum wird? Wo stehen wir heute? Was ist aus den grossen Erwartungen geworden? Wie keinem Zweiten gelingt es Mak, das fragile Wesen Europas zu ergründen, es in zahllosen Geschichten sichtbar und sinnlich wahrnehmbar zu machen. Und den Menschen dieses Kontinents eine Stimme zu verleihen.

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Oliver Zimmer, «Wer hat Angst vor Tell?» 

Unzeitgemässes zur Demokratie

Echtzeit Verlag, CHF 29.00

Das ist keine Kampfschrift gegen Brüssel. Das ist ein Plädoyer für eine selbstbewusste Republik Schweiz. Der Historiker Oliver Zimmer, geboren in Thalwil, ist Professor für Moderne Europäische Geschichte an der University of Oxford. In diesem Buch zeigt er, wie Max Frisch den Schweizer «Sonderfall» zementiert hat: ausgerechnet mit seinem Wilhelm Tell für die Schule. Zimmer erzählt von Boris Johnson und dem Dalai-Lama, er entlarvt Intellektuelle, die mit Industriekapitänen für die Globalisierung kämpfen - und demonstriert, warum führende britische Richter die EU-Gerichte schon lange vor dem Brexit gegeisselt haben. Alle nennen sich «liberal» und «demokratisch», aber alle verstehen darunter etwas anderes. Oliver Zimmer kümmert vor allem etwas: unsere persönliche Freiheit.

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Karl-Markus Gauß, «Die unaufhörliche Wanderung»

Verlag Zsolnay, CHF 33.50

Was man immer schon von Karl-Markus Gauß lesen wollte: Ob er über einen muslimischen Sommelier im albanischen Berat berichtet oder die verblüffende Geschichte des grössten Truppenübungsplatzes Mitteleuropas erzählt, ob er den Reichtum der europäischen Sprachen preist oder die sensationshungrigen Gaffer von heute mit den Besuchern der Gladiatorenkämpfe von einst kurzschliesst, immer folgen wir den Spuren eines feinfühligen Flaneurs, der aus Einzelheiten ein welthaltiges Ganzes formt.

In seinem neuen Buch besticht der «Spezialist fürs Entlegene» (NZZ) als eigensinniger Aufklärer, als Meister vieler Genres und eleganter Stilist.

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René Salathé, «Basel»

100 Bausteine zur Geschichte von Stadt und Land

Reinhardt Verlag, CHF 38.00 

Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind zwei Kantone mit vielen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschieden. Diese Bausteine der Geschichte präsentiert der Autor einmal als Objekt, ein andermal als biografischen Hinweis. Entstanden ist auf diese Weise ein buntes Mosaik, das die Leserin und den Leser in prägnanten Skizzen von historischen Denkmälern zu kulturellen Entwicklungen der Gegenwart führt und auch mit Hinweisen auf gesellschaftliche Veränderungen nicht spart.

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